Dienstag, 9. Januar 2018

Uralte Eiche

Mir ist, als schaut mich meine uralte Eiche
aus wimpernlosen, noch fest geschlossenen Augenlidern an.
Augenlider, die sie bald wieder ganz öffnen wird,
dann, wenn die Sonne sich flüchtig
von ihrem Blattgrün in den Schatten verirrt.
Mir ist, als warten in jedem Ast meine Worte
sprungbereit, winterflüchtig,frühlingssüchtig.
Nein. Sie werden dich, Baum, nicht zu früh verlassen,
der Winter wird deine ersten Triebe
hoffentlich nicht mit Frostfingern fassen.
Schließ die Augen, lass sie noch zu.
So finden meine Frühjahrsworte
in dir noch nötige Ruh'.

2 Kommentare:

Elisabeth J.-S. hat gesagt…

Oh, so ein schönes Gedicht ... und dann hat der Sturm leider so viele Bäume einfach umgeworfen...
Mir tut es um jeden Baum leid.
Ich hoffe, es ist gut an Euch vorbeigeweht, und Euch ist kein Schaden entstanden
liebe Grüsse
Elisabeth

Edith hat gesagt…

Liebe Elisabeth, hier hat er gewütet in Sachsen, auch bei uns privat Schäden in riesigem Ausmaß..... ich stand und konnte einfach nur weinen bei solch einem Anblick..

Ich umarme dich lieb
herzlichst, Edith