Sonntag, 29. Oktober 2017

Mein Blick auf mich selbst

Mein Denken ist schon auf der anderen Seite der Mitternacht.
Ich versuche, meinen Kopf aus den Gedanken zu ziehen.
Es fühlt sich an, als drücke ich eine Erbse aus ihrer Hülle.
Ein letzter Blick in den Spiegel.
Ich sehe ein Gesicht, welches von Lebenserfahrung
mit makellosen Fältchen fein durchzogen ist.
Die Augen sind geblieben.
Die Jahre haben die Liebe daraus nicht gemildert,
eher nur sparflammig noch lodern lassen.
Ich lösche das Licht und hoffe, der Schlaf holt mich ein..

Samstag, 28. Oktober 2017

Sommerzeitende

Durch meine Gedanken
rieselt die Sommerzeit.
Entspannt lockt
eine Stunde  mehr Schlaf. 

Blattlose Bäume,
durch die sich keins meiner Worte mehr wirft.
Leis sage ich Verse,
die mein Leben verheißen.

Ich schaue zu
wie meine Schrift verblasst,
die ich nicht schreiben kann.

Es ist alles gut.
Die richtige Zeit fängt an.

Der Herbst geht

Ich summe den Herbstfreuden nach,
spiele mit modrigem Laub
und die Seele atmet Duft.

Ich winke den ziehenden Wolken,
mein Herz holpert nicht mehr.
Es gibt so wenig nur noch  zu staunen.

Ich ziehe mit leeren Händen,
bin glücklich hier
und bleibe mit meinen Augen
im schwindenden Bunt.

Ach Herbst, ich will dich beschreiben
wie du gehst,
weiß, dass es sich einfach nicht
beschreiben lässt.

Freitag, 27. Oktober 2017

... im Alter

In den Morgenstunden
umweht mich kalter Wind.
Er reißt mir los die Nacht von der Hand,
als wäre es ein Kind.

Meine ersten Gedanken
färbt er noch gelb und rot,
unnütz Gedachtes lässt er fallen.
Es bleibt  tot.

Lebensjahre, schon weit voran geschritten,
zusammen geschnitten mitten im 60sten Herbst.

Die Jahre ziehen an meinem Seelenkleid -
es war oft schon zerrissen, wieder geflickt,
neu bestückt - noch bereit.

Ich flüchte in mein dichterisches Land.
Es fällt, Gott sei Dank,  oft aus der Zeit.


... nur Liebe

Was schütte ich wohl noch in mein Leben hinein -
nicht mehr viel -
nur Liebe...

Herbstende

Der Herbst neigt sich dem Ende entgegen..
Die Natur tönt in ganz anderem Klang.
Und wir mit ihr.
Mitten im Herbst zu sein, 
in seinem Ganzen, in allem -
wie ähnlich ich ihm bin....

immer und immer mehr

Warum nur willst du immer mehr?
Noch mehr?
Wieviel Mehr ist überhaupt möglich - 
von ALLEM ETWAS von MANCHEM ALLES?
Wann ist Genug genug?
Bitte erkenne ihn schnell, diesen Selbstbetrug!

Montag, 23. Oktober 2017

Auf ewig

Meine Gedanken umlagern dich,
kreisen dich ein und dies an jedem Tag, in jeder Nacht.
Gedacht schon oft wie ich mich dereinst in dich versah.
Plötzlich warst du da und ich blieb 
in deinem Zauber gefangen,
Lieder, mit Glück gefüllt, erklangen -
du hast mein Leben mit Frohsinn besonnt.
Nun schon gewohnt, dich so ab und zu 
in meine Poesie zu schreiben
mit der Gewissheit - dort wirst du ewig bleiben!

So leicht nicht

Alle Dinge stehen wie sie stehen.
Hier dreht sich's nicht nur ums Überleben.
Ihr verrückt nichts, biegt alles so wie ihr es braucht.
Es ist so duster, weil niemand durchkommt zum Nächsten.
Frieden. Das Wort klingt weich und wird doch so hart angegangen.
Welche Überlegungen halten euch gefangen?
Beweist eure Worte, endlich eure Versprechen.
Allein euch täglich zuzuhören - der blanke Hohn!
Wieso habt ihr gedacht, es wird euch wieder alles leicht gemacht?
Zieht euch warm an in eurem Theater,
so leicht kommt ihr diesmal nicht davon!

Freitag, 20. Oktober 2017

Die Liebe

Es ist so gut wie wir uns verstehen.
Seit vielen Jahren gehen wir durch dick und dünn,
in guten wie in schlechten Zeiten.
Wir breiten uns in uns aus
und versetzen gemeinsam Berge.
Ihr merkt bereits, ich werbe für die Liebe,
dass sie in uns allen bliebe.
Nur so können wir alles zum Guten wandeln,
lasst uns stets in Liebe handeln...

Mittwoch, 18. Oktober 2017

Wahrheiten

Manchmal schlägt einen die Wahrheit mit Schweigen.
Man bringt kein Wort heraus,
doch das Leben schreibt sich weiter.
Es braucht dazu nicht mal eine Hand.

Samstag, 14. Oktober 2017

Vierte Jahreszeit

Schulterzuckend sehe ich der vierten Jahreszeit entgegen.
Kommt sie leis weiß oder verwegen in Eis?
Abende, jetzt schon dunkel, oft melancholisch still.
Die Zeit zeigt sich so wie ich sie nicht will.
Fragen bleiben ungelöster, Antworten sind keine Tröster.
Ich bin dem allen nicht gerne aufgetan,
spüre den Winter nahen, so ohne Erwartung und Widerhall.
Winter, ich hoffe du kommst zu kurz und recht schmal.

Freitag, 13. Oktober 2017

Elbe

Der Strom, nachtstill und schwarz sein Gesicht,
oberhalb der Stadt vereinzelt ein Licht
und der Regenvorhang dicht.
Dreimal schreit ein Boot, bevor die Elbe es weiter zieht
in ihre Dunkelheit.
Ein Käuzchen lockt.
Aufgewacht.
Ein Traum - gemacht aus Mondlicht und Wellenschlag ...

Einfach du

Du hast, was ich nicht habe
und bist, was ich nicht bin.
Mit welchem Sinn habe ich dich in die Ferne gedrückt,
die ich immer noch zu erreichen hoffe, 
was jedoch stets missglückt?
Wird es uns möglich,
unser Schweigen mit Worten noch zu erreichen?
Die meinen kann ich streichen,
sie sind so arm,
für dich mehr kalt als warm -
zu alltäglich, kläglich.
Und du bist darin auch nicht reich -
nur einem Seufzer gleich....

Dienstag, 10. Oktober 2017

Es tut gut, wenn es glückt

Ein Vogel der Nacht fliegt mit traurigem Flügelschlag
durch gelbes Mondland.
Ich fand mich auf der Traumstraße wieder,
Lider legen sich nieder und ich denke noch:
Was sich in meinem Traume nicht bis zum Letzten gibt,
wird vergeudet.
Der Traum verrinnt, nichts erbeutet, was ich mitnehmen könnte
für den Tag.
Doch ich mag denken, bin davon so plötzlich entzückt,
dass der kommende Tag alles Dunkle, alles nicht Erkennbare
bestimmt ins Helle rückt.
Es ist geglückt!

Montag, 2. Oktober 2017

Gewiss

Es regnete leise.
Die Nacht zeigte sich in ihrer Stille schwarz und mir ist,
als würde ich in ihr etwas verlieren,
konnte es fast körperlich erspüren,
wenn ich nur wüsste, was?
Es war der Traum.
Nur ein Traum.
Ich sagte dir, dass ich dich liebe!
Damit habe ich der Wahrheit Worte verliehen
und hoffe, dass du weißt - sie wiegen doppelt schwer,
wenngleich auch sanft und süß.
Auf jeden Fall gewiss.

Sonntag, 1. Oktober 2017

Gestern war

Gestern hatte ich dich vergessen, 
vielleicht, weil die Helligkeit des Tages kühl daher kam,
obwohl die Sonne über mein Gesicht ging
als ich an diesem Gedicht fest hing.
Es war grausam.
Ich litt unter deiner Unerreichbarkeit,
denn du bist und bleibst doch immer meine Sicherheit.
Bin ich dunkel, bist du hell,
bin ich langsam, bist du schnell.
Warum nur habe ich dich gestern
einfach so in die Ferne gestellt,
so raus aus meiner kleinen Welt?
Ich war wohl schwach und arm.
Vielleicht waren auch alle Worte schon vertan
und ich selbst nicht ganz so aufgetan.
Ach, ich freue mich jetzt schon
auf eine deiner Gesten....

Für meinen Mann

Du, der Mann, mein Wunsch,
um den ich tausend Träume legte,
den ich mit Zärtlichkeiten regte,
an dem kein Wort vertan.
Nirgends hab ich dich zurück gelassen,
du gehst sogar als Schatten mit
durch alle Gassen,
aus jeder Nähe/Ferne
nehme ich dich mit und fühl',
dass du es bist - der Mann -
der mein Leben war und ist.

Montag, 18. September 2017

Dieser Ton schuf Musik

Die  Melodie, ich hörte sie.
Das Rätsel begann - kam es von der Kirche nebenan?
Übt irgendwo in der Nähe jemand diesen Klarinettenton?
Oder war es gar ein Saxophon?
Wir gingen darauf zu, der Singsang war ganz nah -
da sah mein Mann die Löcher im Brückengeländer - daaa -
die Mär vom Wolfsziegel kennt er, ihr auch?

Es waren einst Dachdecker, die ein Dach neu einzudecken hatten.
Sie arbeiteten fleißig. Der Tag  war sehr heiß. Vom Hausbesitzer
wurden keine Getränke zur Erfrischung gereicht, kein Kasten Bier
zum Feierabend hingestellt.
Genau dann fertigte man diese Wolfsziegel an. Sie hatten irgendwo
Löcher, die keiner sah. Und dieser Ziegel wurde mit aufs Dach gelegt,
bekam seinen Platz wie alle anderen auch. 
Doch, was dieser Ziegel konnte, konnten die anderen nicht - er konnte
heulen wie ein Wolf und zwar dann, wenn der Wind übers Dach fegte.
Der Ton war so lange zu hören, bis der Wind sich legte.

Ob das Brückengeländer auch unter durstigen Qualen gebaut?
Oder war es Absicht, war dem Erbauer von anderswoher  dieser Ton
so sehr vertraut?
Purer Zufall?
Na dann!
Egal, wir freuten und daran!
Was ein einfaches Brückengeländer doch  für Freude erzeugen kann!!!



Sonntag, 17. September 2017

Alles

Man lebt nicht am Wald mit dem Rücken zum Wald,
man senkt den Blick nicht unter solchem Himmel.
Man spürt die Wirkung von allem.
Sie übt sich an und in uns aus.

Es ist etwas, dass zu mir passt.
Schnell kommt der Tag auf.
Im Sonnenlicht leuchten die weißen Kühe
auf den grünen Wiesen noch weißer.
Das vor sich hin träumende Tal 
weckt meine Gedanken.

Alles findet sich an solch einem Tag.
Alles.