Sonntag, 1. April 2018

DIE Erinnerung zum Ostersonntag


Heute, der Ostersonntag, ist für mich ein ganz besonderer Tag.
Einer, der sich tief eingegraben hat, der in den Erinnerungen
geblieben ist, als wäre es gerade vorhin gewesen.

Ich war Kind, mit einer Krankheit, die es zu erforschen galt.
Es gab ein Medikament, doch wie bekomme ich dies aus
dem Westen?
Unser damaliger Pfarrer, ein Freund der Familie, besorgte
es uns und gab es mir nach dem Kindergottesdienst am
Ostersonntag.

Diese Erinnerungen bergen keine Gedanken, die an Ecken
und Kanten jemals bersten könnten. Genau diese Erinnerungen
tragen mich auch heute noch hinaus aus allen Räumen....

Denn der Pfarrer schaute und lächelte mich an als er mir
das Medikament gab und sagte:
Was dich auch beutelt, Edith, du bist ein Mädchen, das vom Herrn berufen wurde,
für uns alle. Wenn es Not tut, wirst du SEINEN Himmel berühren.
Du kannst es.

Als Kind wusste ich nicht recht, wie ich diese Worte
einzuordnen hatte. Wenn auch vieles aus Kindertagen
verloren ging, diese Worte blieben in mir.
Und manchmal verstehe ich sie heute....


Freitag, 30. März 2018

Ein Foto-Achtundzwanziger


Der Teig ist gut aufgegangen
für den wunderbaren Osterzopf.
Er strahlt golden, doch sicher nicht mehr lange.

Foto mit Achtundzwanziger


Der neue Gast im Futterhaus.
Es ist ein einsames Rotkehlchen.
Sind die Spatzen weg, genießt es gemütlich.



Donnerstag, 29. März 2018

Heut wäre mein Paps 100 Jahre alt... wir feiern dich, du bist uns nah....

Aus dem, der ging,
wurdest du der, der schwebt.
Wir öffnen oft den Koffer,
gefüllt mit deiner Zeit.
Wir spüren dich immer.
Nie bist du weit.
Unser Denken an dich
ist niemals zu lang.
Auch wenn manches verblasst,
uns ist nicht bang.
Du bist heute noch der,
der für uns ganz und gar gelebt.

Dienstag, 27. März 2018

Ein Achtundzwanziger

Ich habe ihnen zugehört.
Hätten sie mal besser nichts gesagt.
Dann müsste ich mich jetzt dafür nicht schämen.

Montag, 26. März 2018

Drei Frühlings-Achtundzwanziger

Heut blieb das Futterhäuschen leer.
Die Vögel mögen meinen Strauß nicht!
Österliches Gefühl sieht echt anders aus



Frühling schwingt im lauen Lüftchen
schenkt uns Düfte, macht das Herz ganz frei.
Ich fühl mich leicht in dieser Farbenfreude.


Es weiß sich zu präsentieren,
das erste Blümchen im Sonnenschein.
Mit ihm steigt unsere Kraft aus dem Winter.

Sonntag, 25. März 2018

Ein Achtundzwanziger



Ein Blütenteppich im Garten
Jedes Kroküsschen will schöner sein.
Die Augen laufen über und das Herz lacht.

Samstag, 17. März 2018

Grün ist nicht gleich Grün

Niemals mehr
lasse ich mich von allein
rückwärts fallen.
Das hatte ich oft genug.

Es gibt Einsichten,
die manch Vergangenes
zu weit Entferntem machen
und alles unwirklich erscheinen lassen.
Im Vergessen ist dafür noch Platz genug.

Dann höre ich  ein Flüstern aus der Zukunft,
welches nur für mich zu sein scheint.

Und ich greife zu meinem Buch und lese den Satz:
*Die Felder sind grüner in der Beschreibung
als in ihrem Grün*.

Ich bin nah dran, diesen Satz richtig zu begreifen...

(Ich lehne mich an meinen Liebling Pessoa)

Freitag, 16. März 2018

Gedankenschwere

Keine Kraft in den Gedanken
und Null geladene Energie.
Schnee kam wieder mit den Wolken,
der Wind verlor gegen sie.

Ich schreibe schwer, gedankenschwer
und der Schnee fällt leis'.
Nur Wind verheißt eben Leben,
lässt Gardinen flattern
und Türen zuschlagen.

Nichts lässt mich wagen,
es mit dem Wind aufzunehmen.
Wir könnten uns ab jetzt
die Klinken in die Hände geben...
wäre nicht diese Gedankenschwere,
diese Weltenleere...

Donnerstag, 15. März 2018

Aus einer Lücke heraus

Irgendwo klafft doch immer eine Lücke.
Aus der ich gerade stieg, trug die Unruhe des Vergangenen.
Traumbilder, Wachbilder, blitzartig projiziert aus einer vergangenen Zeit.

Nein. Es besteht kein wirklicher Zwang, etwas schreiben zu müssen.
Was auch. Es ist alles längst gelebt.

Meine Sprache bleibt eh jenseits allen Geredes...

Sonntag, 11. März 2018

Auch noch dann...

Bald, sehr bald schon ist Ostern.
Mich plagt vorösterlicher Gedankenschmerz.
Es ist nicht die Zeit, leise Verse zu summen,
eher ein Staunen, Lämmer auf , 
güllegeschwängerten Wiesen stehen zu sehen.
Schatten sind lang, dehnen sich weltweit.
Wann wird der Mensch gescheit?
Richtige Antworten bleiben aus.
Wie auch und woher sollen sie kommen?
Nachtragend werden wir mehr und mehr.
Sogar noch danach....

Mittwoch, 14. Februar 2018

Wir setzen Zeichen


Wir umrunden mit Dichterstimmen,
den Erdball aus jeder Ecke.
Dass niemand von uns Worte verstecke,
werden wir nah zueinander gerollt
oder weit auseinander getrieben.
Egal wie. Worte sind immer geblieben.
Die, die wir eng erreichen,
senden Zeichen vom Verstandenwerden.
Dies setzt Hoffnung frei
für jedes Gedicht hier auf Erden.

Manchmal

Manchmal  täuscht  viel, wenn man verreist
und so viel Neues kennen lernt.
Man ist zwar dort für eine Zeit,
doch auch entfernt.
Manches wird mit Schummel  überzogen
bis die Wahrhaftigkeit sich zeigt - gelogen.

Suche

Ach, so laut schreist du nach billigem Leben,
willst streben nach Einfachheit.
Doch du wirst nicht gescheit,
trinkst weiter statt Wasser Wein,
atmest nie richtig durch,
ist die Luft mal rein,
tankst Sonne nur in diesem Gerät,
Unnatürlichkeit dich gleich verrät.
Auch strebst du stets die Liebe an,
suchst nach Herzlichkeit -
Wann bist du dafür
selbst in dir bereit?

Berechnend

Du bilanzierst dein Leben,
berechnest Tag für Tag alles,
was sich rechnen lässt.
Bei dir bleibt nie ein Rest.
Dann stürmt Friederike, steigen Flüsse,
bebt die Erde und spuckt ein Vulkan,
Dein Konto stimmt, denkst du,
was geht dich das an.
Versteh' endlich, dass man
mit allem rechnen muss,
doch niemals alles berechnen kann.

Sonntag, 4. Februar 2018

Meinem Muddele

Niemand anderem.
Nur dir.
Alles von dir
vermissen wir.
Am meisten dich.
Du füllst Räume. Noch heute.
Deine Liebe hüllt uns immer ein.
Dein Bild schenkt uns Sehnsucht, Träume.
Wir lassen selbst im Tod nichts ruh'n.
Wir laufen ins Leben und sammeln es für uns
in deinem Willen.
Im Stillen.

Ein Gedicht für mein Muddele, die heute vor einem Jahr von uns ging. Leider hat *Friederike* unseren Friedhof so zerstört, dass er gesperrt werden musste.
Aber wir sind überall verbunden mit ihr.....


Samstag, 3. Februar 2018

Samstag

Schrankenlos
der Ort
fünf Minuten
vor der Zeit im
Zwielicht jener
Stunde dieses
samstags
Kalt
im Strahl der Sonne
rückt
der Zeiger der Uhr
Reglos
Erstarrt
Gefesselt
Vom schneefreien Winter

Nicht für alles gibt es Worte

Sprachloser werde ich.
Alles ist so schnell gesagt,
wenn man Worte für alles hat.
Tief in mir regnet es
und Tropfen stechen Eisnadeln gleich.
Kein Wissen, wohin alles noch führt,
vermissend den Sinn,
nicht hoffend, dass alle Welt ins Koma stürzt.
Alles kommt aufgebläht und unecht an.
Mich schnürt die Angst zu vergessen,
dass alles doch auch ganz anders sein kann.
Wie oft schon zeigte sich, dass wir Menschen
die Schwachen des Universums sind,
stärken wir uns doch an so viel Falschem,
verändern uns ins Gegenteil
und driften an so nahe gelegenen Lösungen
blind vorbei.
Ich will nicht, dass Dunkelheit zunimmt, uns einnimmt....

Sonntag, 28. Januar 2018

*Friederike*




Friederike, eine Sturmfrau mit äußerster Kraft. Auch am Haus spielte sie mit den Dachziegeln. Und auf unserer Ranch tobte sie sich aus. Viele Fichten riss sie spielerisch heraus, Fichten, die wir vor etwa 50 Jahren selbst als Winzlinge setzten, sie hegten und pflegten. Mitten im Chaos stand ich und habe geweint um jeden Baum. Doch wir lassen uns von Friederike nicht in die Knie zwingen, wir haben Gott sei Dank im Herbst schon wieder 37 Neupflanzungen vorgenommen. Und es kommen noch welche dazu! Selbst Obstgehölze wurden geschädigt, auch dort forsten wir wieder auf. 
Nadelbäume sind Flachwurzler, ein Sturm hat da leichtes Spiel.
In  Sachsens Wäldern sieht es verheerend aus!
Wir dürfen die  Wälder nicht betreten, nicht die Wege befahren, der Baumbruch ist riesig, die Gefahren zu groß.
Der Mensch muss in sich gehen, nachdenken und handeln.
Wir wissen das!

Dienstag, 9. Januar 2018

Uralte Eiche

Mir ist, als schaut mich meine uralte Eiche
aus wimpernlosen, noch fest geschlossenen Augenlidern an.
Augenlider, die sie bald wieder ganz öffnen wird,
dann, wenn die Sonne sich flüchtig
von ihrem Blattgrün in den Schatten verirrt.
Mir ist, als warten in jedem Ast meine Worte
sprungbereit, winterflüchtig,frühlingssüchtig.
Nein. Sie werden dich, Baum, nicht zu früh verlassen,
der Winter wird deine ersten Triebe
hoffentlich nicht mit Frostfingern fassen.
Schließ die Augen, lass sie noch zu.
So finden meine Frühjahrsworte
in dir noch nötige Ruh'.